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Schmied, belgischer Verbindungsmann zu französischen Widerstandsgruppen, ermordet mit 13 weiteren Nazi-Gegnern am 1. April 1944 im Hardtwald in Karlsruhe
Marcel Felicé ist 1924 im belgischen Hoeilaart geboren. Nach der Besetzung seiner Heimat im Mai 1940 schließt er sich wie viele junge Belgier dem "Mouvement National Belge" an. Ziel dieser Widerstandsbewegung ist die Vertreibung der Besatzer. Ihre Mittel sind Fluchthilfe für abgeschossene alliierte Flieger, Verbreitung von Nachrichten durch Untergrundzeitungen wie "La Voix des Belges" und Sabotageaktionen gegen Einrichtungen der Besatzungsmacht sowie deren Transportwege. Marcel ist u.a. zuständig für die Beobachtung von Versammlungen der belgischen Kollaborateure wie der Rexisten, einer wallonisch-faschistischen Bewegung, und des "Vlaamsch Nationaal Verbond".
Durch Verrat wird er am 17. Januar 1943 von der Gestapo, begleitet von Wehrmachtssoldaten, im elterlichen Haus festgenommen. Am 12. April 1943 verurteilt ihn das Gericht der Oberfeldkommandantur 672 in Brüssel, ein weisungsabhängiges Militärtribunal, wegen " Unterstützung des Feindes und Besitz von Waffen und Munition " zum Tode. Die Nazis verschleppen ihn im Januar 1944 aus dem Gefängnis St. Gilles in Brüssel über Gefängnisse in Aachen, Köln und Koblenz am 23.2.1944 ins Zuchthaus Bruchsal.
Am Morgen des 1. April 1944 verschleppen ihn die Nazis aus dem Zuchthaus Bruchsal zum Schießplatz der Wehrmacht im Hardtwald in Karlsruhe und erschießen ihn mit weiteren 13 Mitgliedern der Widerstands-Organisation "Réseau Alliance". In der Sterbeurkunde der Stadt Karlsruhe von 1946 steht als Todesursache "plötzlicher Herztod".