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Polizei-Kommissar, Mitglied der Résistance, des französischen Widerstands, ermordet mit 13 weiteren Nazi-Gegnern am 1. April 1944 im Hardtwald in Karlsruhe
Jean Phillipe, 1905 geboren, ist Polizeikommissar in Lourdes und Toulouse im Südwesten Frankreichs. Er ist verheiratet, das Ehepaar hat ein kleines Mädchen adoptiert.
Als Gegner der nazifreundlichen Regierung des Marschalls Pétain in Vichy stellt er von 1940 bis 1942 tausende gefälschte Ausweispapiere her. Er ermöglicht so die Flucht gefährdeter Personen über die Pyrenäen nach Spanien und von Mitgliedern jüdischer Pfadfinder-Gruppen in die Schweiz oder in die Illegalität. Ab 1942 arbeitet er mit dem Decknamen "Basset", also "Dachshund", mit in der Widerstandsgruppe "Réseau Alliance". Er nutzt seine Position bei der Polizei, um Mitglieder der Résistance vor Razzien zu warnen.
Als er im Januar 1943 aufgefordert wird, Listen von zu verhaftenden Juden und jungen Männern für den Zwangsarbeitsdienst in Deutschland zu erstellen, quittiert er unter Protest den Polizeidienst und geht in den Untergrund. Schon am 29. Januar 1943 verhaftet ihn die Gestapo. Im Gefängnis in Toulouse wird er verhört und gefoltert. Am 17. Dezember 1943 deportieren ihn die Nazis aus dem Gefängnis Fresnes im Norden von Paris nach Freiburg. Dort verurteilt ihn das Reichskriegsgericht im März 1944 in einem Scheinprozess zum Tode.
Am Morgen des 1. April 1944 verschleppen ihn die Nazis aus dem Gefängnis Bruchsal zum Schießplatz der Wehrmacht im Hardtwald in Karlsruhe und erschießen ihn mit weiteren 13 Mitgliedern der Widerstands-Organisation "Réseau Alliance".