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Bauingenieur, Mitglied der Résistance, des französischen Widerstands, ermordet mit 13 weiteren Nazi-Gegnern, am 1. April 1944 im Hardtwald in Karlsruhe
Jean (Jules) ist am 4. März 1895 in Saulieu geboten. Er ist verheiratet mit Marguerite Marie Madeleine geb. Vialleix, das Ehepaar hat ein Kind adoptiert. Er arbeitet als Bauingenieur und ist von 1937 bis 1940 Bürgermeister in Banteux bei Cambrai (Nordfrankreich). 1940 muss er wieder zur Armee und lebt ab 1941 in Montauban bei Toulouse in Südfrankreich.
Ende 1942 kommt er in Toulouse in Kontakt mit Jean Philippe, der schon für die Widerstandsguppe Réseau Alliance tätig ist. Er sammelt Informationen über die Bewegungen deutscher Truppen und Lagerung bzw. Transporte von Kriegsgerät und Treibstoff der Wehrmacht. Diese Nachrichten werden von Boten über die Pyrenäen nach Spanien und von dort zum britischen Geheimdienst nach London gebracht bzw. mittels Radiosendern dorthin übermittelt. Am 26. März 1943 verhaftet ihn die Gestapo in Montauban mit der Anschuldigung, er habe Waffen transportiert. Nach zwei Monaten im Gefängnis in Toulouse wird er ins Gefängnis Fresnes/Paris deportiert und am 27. Mai 1943 weiter nach Deutschland.
Am 14. Dezember 1943 verurteilt ihn der 3. Senat des Reichskriegsgerichts Torgau in Freiburg wie die Mitangeklagten Paul Flamant und Jean Philippe, ebenfalls Mitglieder von Réseau Alliance, wegen "Spionage" zum Tode. Am 17. Dezember 1943 wird er ins Zuchthaus Bruchsal transportiert. Am Morgen des 1. April 1944 verschleppen ihn die Nazis aus dem Zuchthaus Bruchsal zum Schießplatz der Wehrmacht im Hardtwald in Karlsruhe und erschießen ihn mit weiteren 13 Mitgliedern der Widerstands-Organisation "Réseau Alliance".