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Biographie Georges Zeppini

Automechaniker, Mitglied der Résistance, des französischen Widerstands, ermordet mit 13 weiteren Nazi-Gegnern, am 1. April 1944 im Hardtwald in Karlsruhe

Georges Zeppini ist am 17. Juni 1918 in Bédarrides in der Nähe von Avignon geboren. Einen Teil seiner Jugendzeit verbringt er bei einem Onkel in Florenz, wo er das Mechanikerhandwerk erlernt. 1937 kehrt er zurück nach Frankreich, 1938 wird er zur Armee einberufen und im Dezember 1940 wieder entlassen. Ein Lungenleiden zwingt ihn im Sommer 1942 zur Aufgabe seines Berufs, er wird arbeitslos.

Georges Henri Zeppini (1918 - 1944)

Ab Mai 1942 arbeitet er mit in der Widerstandsgruppe Réseau Alliance Er reist als Bote mit dem Decknamen "Wolf" zwischen den verschiedenen Gruppen der Widerstandsorganisation in Südfrankreich nach Toulouse, Pau, Narbonne und Béziers und überbringt Nachrichten über Truppenbewegungen der Nazi-Wehrmacht, die über Boten via Spanien oder über Radiosender - für de Gaulle und für den britischen Geheimdienst bestimmt - nach London übermittelt werden.

Nach seiner Festnahme am 29. Januar 1943 ist er in Marseille im Gefängnis St. Pierre eingesperrt, anschließend im Gefängnis Fresnes/Paris in der Zelle 403. Am 27. Mai 1943 ist er auf einem Transport über Straßburg nach Wolfach und am 4. November 1943 weiter ins Gefängnis Freiburg. Dort findet vom 18. bis 21. Dezember 1943 die Verhandlung des 3. Senat des Reichskriegsgerichts statt.

Mit Alfons Boyer, Louis Malbosc, Emile Rocher und Camille Schneider, ebenfalls Mitglieder von Réseau Alliance, ist er der "Spionage" angeklagt. Die Bemühungen der zur Prozeßfarce bestellten Pflichtverteidiger Hetzel und Schumacher sind vergebens, Georges Zeppini wird wie die anderen zum Tode verurteilt. Am nächsten Tag deportieren ihn die Nazis ins Zuchthaus Bruchsal. Im Oktober 1943 und Januar 1944 bittet seine Schwester Ginette die französische Regierung in den besetzten Gebieten erfolglos um Auskunft über den Verbleib ihres Bruders.

Am Morgen des 1. April 1944 verschleppen ihn die Nazis aus dem Zuchthaus Bruchsal zum Schießplatz der Wehrmacht "Fürstenberger Schlag" im Hardtwald in Karlsruhe und erschießen ihn mit weiteren 13 Mitgliedern der Widerstands-Organisation "Réseau Alliance". In der Sterbeurkunde ist als Todesursache "plötzlicher Herztod" eingetragen.

Nochmals am 2. Juni 1944 bittet seine Schwester bei französischen Behörden um Auskunft, eine Nachbarin fragt im Juni 1945 bei der französischen Armee nach dem Schicksal des jungen Mannes, der bei ihren Eltern in Marseille gewohnt hat. Erst Ende Juni 1946 erhält die Schwester über den Bürgermeister von Marseille die offizielle Mitteilung der französischen Regierung über den Tod ihres Bruders Georges Zeppini am 1. April 1944 um 7.33 Uhr.

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